transparent
transparent Dokumentarische Zonen im Video
Konzeption und Programmzusammenstellung: Anna Steininger und Christa Blümlinger
7.-11.April 1992 Medienwerkstatt Wien

Mit Video ist die dokumentarische Praxis für viele in durchführbare Nähe gerückt. Gleichzeitig aber ist die Möglichkeit dokumentarischer Darstellung nur mehr durch selbstreflexive filmische Strategien zu erreichen. Mit der Videotechnologie hat das Dokumentarische jede referentielle Absicherung verloren. Videobilder sind ohne Analogie zu einem Ursprung erzeugbar. Die Chronologie von Vorbild und Abbild kann sich verkehren, Original und Kopie heben sich auf in einer übergeordneten Bild-Funktion.
Video stellt eine unbegrenzte Menge von Verfahrenstechniken zur Verfügung, die der Erarbeitung reflexiver Darstellungsmethoden entgegenkommen. In diesem Spannungsfeld von medialer Derealisierung und Realisierung der Reflexion entwickelt sich mit Video eine Neubestimmung des Dokumentarischen.
Das unter dem Titel “transparent” zusammengefaßte Videoprogramm konzentriert sich auf einen Überblick über ästhetische Entwicklungen der letzten zehn Jahre.

Programm 1 Norm und Abweichung
L’horreur de la lumiere
23:00, F 1982
Jean-Andre Fieschi

Hart Island Chronology
14:00, USA 1988
Daniel Minahan

Biometrika
11:00, GB 1987
Simon Robertshaw

Verfolgt und Vergessen
62:00, BRD 1985
Medienwerkstatt Franken

Der Pannwitzblick
90:00, BRD 1991
Didi Danquart

Programm 2 (Un)Bestimmtheit und (De)Konstruktion
Rituale
30:00, s/w, Ö 1982
Gustav Deutsch/Ernst M.Kopper

Die Patriarchin/Im Garten der Erinnerung
20:00, BRD 1988
Friedericke Anders

Marx: The Video
35:00, USA 1990
Laura Kipnis

Warum wir Männer die Technik so lieben
57:00, B 1985
Stefaan DeCostere

Intellectual properties
56:00, GB 1985
John Adams

Programm 3 Demontagen
Maschinensturm
45:00, BRD 1987
Die Thede

Ö-Norm-Al
47:00, Ö 1989
Ilse Gassinger/Anna Steininger

Züri brännt
100:00, CH 1980
Videoladen Zürich

Programm 4 Portraits
Hong Kong Song
21:00, F 1990
Robert Cahen

Wossea Mtotom -
Die Wiese ist grün im Garten von Wiltz
67:00, Ö/L 1983/84
G.Lampalzer/G.Deutsch/M.Neuwirth

Le Regard Ebloui
50:00, F 1987
Jacques Deschamps

Granny’s is
45:00, GB 1989
David Larcher

Programm 5 Kunst-Passagen
Repetitions
40:00, B 1984
Marie André

30-second spots
14:30, USA 1982
Joan Logue

Le syndrome de Stendhal
10:00, F 1990
Dominique Belloir

Solange ich fliehen kann noch, da schütze ich mich
50:00, BRD 1990
Peter Kern

Storm and Stress
48:00, USA 1986
Douglas Hall