Babylon II
Der Schweizer Filmemacher SAMIR ist vom 13. - 15. Dezember zu Gast in Wien und wird sein Projekt BABYLON 2 (ausgezeichnet mit dem Zürcher Filmpreis) vorstellen. Ein Film über die "zweite Generation" von Einwanderern in der Schweiz, zu denen der Autor - er kam mit sechs Jahren mit seiner Familie aus dem Irak in die Schweiz - selbst gehört. BABYLON 2 ist eine essayistische und filmische Reflexion der drei miteinander verwobenen Themen EMIGRATION - SUBURB - MASSENMEDIEN. Zu Wort kommen "Schweizer und Nicht-Schweizer" aus Italien, Spanien, Tunesien, Türkei, Ungarn, Jamaika, Schweiz sowie SAMIRs ALTER EGO dargestellt von Michel Hüttner, der die Interviews sowie durch den Film führt. Weitere Elemente: Autobiografisches Material des Autors, alte Wochenschauberichte, Spielfilmausschnitte, Konzertmitschnitte aus Auftritten dreier seiner Protagonisten aus der Schweizer HIP HOP und RAP Szene sowie inszenierte Tableaus, die den Film thematisch gliedern.

Das Stichwort Mischformen prägt nicht nur den Inhalt des Films sondern auch seine gestalterische und technische Umsetzung. SAMIR arbeitet wie auch schon in seinen früheren Filmen großteils mit BILD IM BILD-Montagen, die durch ein gezieltes Schriftkonzept noch zusätzlich pointiert werden. Video, Super8 und Super 16 sind die technischen Ausgangsmaterialien, die digital (AVID) nachbearbeitet und auf 35mm transferiert ihren Weg ins Kino finden und dort eine ungewöhnliche Bildsprache sprechen.

Diese spezifische Arbeitsweise ist auch Thema eines zweitägigen Seminars, das SAMIR in der MEDIENWERKSTATT WIEN halten wird. Der Weg von einer videospezifischen Bildsprache zu einem zukünftigen elektronischen Kino wird an Hand technischer Beispiele vorgestellt und diskutiert. Einige Anekdoten zur Geschichte von Film und Video, sowie Gedanken zu Rockmusik, Jugendkultur und MTV führen zu einem Ausblick in die elektronische Verarbeitung der filmischen bilder.