Ende November 2000 wird in der Medienwerkstatt Wien "five dates or more", eine Veranstaltungsreihe mit anschließender Ausstellung präsentiert. Das abwechslungsreiche Programm umkreist das Thema Medien und Realität - Medienrealität von den unterschiedlichsten Seiten und unterstreicht damit auch die Bandbreite der Aktivitäten der Medienwerkstatt Wien.

Zwei neue Personalen - Andrea van der Straeten und Christoph Nebel - füllen das erste sixpack der Reihe "Personale", in der seit 1999 regelmäßig Künstler und Künstlerinnen aus dem Verleih der Medienwerkstatt Wien vorgestellt werden (21.11.2000 und 23.11.2000). Beide sind seit Jahren als Medienkünstler und Projektinitiatoren bekannt.
Andrea van der Straeten hat zuletzt als Gastprofessorin für Fotografie an der Hochschule für angewandte Kunst gearbeitet. Sie ist durch ihre klaren, formal durchkomponierten Arbeiten und Installationen, mit denen sie immer auch eine gesellschaftliche Dimension anspricht, international bekannt und mit Preisen honoriert worden. In ihren neueren Projekten reflektiert sie den öffentlichen Raum als durch Medien gestalteten Raum.

Christoph Nebel ist der Gründer und Leiter des Experimental Studios für zeitbasierte Kunst/time based arts an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Er analysiert in seinen Medienarbeiten mittels dramaturgisch ausgeklügelter Kompositionen die konstruktiven Grundlagen ihrer Wirkungsweise. Der Erkenntnisgewinn erstreckt sich auf mehrere Ebenen - technisch, erzählerisch, ästhetisch, politisch.

Norbert Pfaffenbichler, Mitglied der Produktionsgruppe Monoscope und Experte für "sounds and visuals" - er hat zuletzt im Museumsquartier die Reihe "live_forms" zusammengestellt - präsentiert in der Medienwerkstatt die neuesten Arbeiten der Größen der elektronischen Musikszene und der BildspezialistInnen. Das Programm "Best of Austrian Abstracts" (25.11.2000) mündet mit einer anschließenden VJ Line in einen Liveact, open end.

Vervollständigt wird die erste Veranstaltungswoche schließlich durch einen Vortrag von Reinhard Braun (24.11.2000), in dem er dem Drang nach Realität in einer Medienkultur der Zerstreuung nachgeht. Das Verhältnis von Dokumentarfilm und Reality Soap und damit von persönlicher und medialer Wirklichkeit wird untersucht und mit Videobeispielen vorgestellt.

Eine Woche später (1.12.2000) eröffnet die Ausstellung "Doppeltes Spiel" von Gerda Lampalzer/Manfred Oppermann, in der ein Szenario des Verdachts installiert wird. Nach dem Wirklichkeitsmodell eines Planspieles lassen sich je nach Interpretation der Objekte und bilder Geschichten und Zusammenhänge imaginieren.