Medienwerkstatt Wien präsentiert

"5 x 10"

Donnerstag 25.1.2001
20 Uhr
Medienwerkstatt Wien 1070 Wien Neubaugasse 40a

Die erste Veranstaltung der Medienwerkstatt Wien im Jahr 2001 ist als Überraschungsprogramm konzipiert. Fünf Personen wurden eingeladen, 10 Minuten Lieblingsfilm/video zu zeigen und ihre Auswahl zu kommentieren. Da die Filme/Videos bzw. Ausschnitte daraus auch dem Team der Medienwerkstatt nicht bekannt sind, enthüllt sich dieses Programm erst am Abend seiner Aufführung. Welchen Ausschnitt aus der Geschichte der bewegten bilder bei "5x10" erzählt wird, bestimmt sich also aus der Kombination der persönlichen Vorlieben und Interessen der teilnehmenden Personen. Es sind dies:


Thomas Mießgang
Journalistische Tätigkeit in vielen Bereichen und Medien, Sachbuchautor, Teilzeitkonzeptionist des Online Magazins "Los Lomo Files", zur Zeit Kurator der Kunsthalle Wien
Filmlust war immer da, von den magischen Schulfilm-Kindertagen im Bregenzer Forster-Kino mit sauren Zuckerln, bis zur Viennale- und Cineplexx-Gegenwart. Fellini hat mir in der Adoleszenz den Rausch der existentiellen Exuberanz beschert, zu Straub hat mich später Hurch gezwungen, Godard war ein faszinierender kalter Stern am Horizont, aber auch "Dirty Harry" war nicht zu verachten. In der 5. Klasse faßte mir die Französisch-Professorin einmal ein Buch über Avantgarde-Film von Birgit Hein ab. Da blieb also eine Lücke. Sehe alles gerne, auch "Titanic" und "Dinosaurier".


Manfred Neuwirth
Regisseur und Produzent in den Bereichen Film, Video und Multimedia
Ich mag das Schwebende, Schwerelose, Transitorische. Spannend wird es
dort, wo sich Unerwartetes auftut, sich verschiedene Medien, Genres und
Erwartungen vermischen können. In den von mir ausgewählten
Lieblingsstücken schweben die Menschen durch den Weltraum, sie tanzen in
Fernsehstudios, sie frieren in der U-Bahnstation, sie gehen ihren
letzten Weg und sie schwimmen in Becken ohne Wasser.

Lisl Ponger
Filmemacherin und Fotografin
Filme sind Reisen in andere Welten und ferne Länder, das Kino das Reisebüro.
Ist es der dunkle Zuschauerraum der es mir ermöglicht die zweidimensionalen
HeldInnen auf der Bühne zu begleiten oder sind es die Räume zwischen den
bildern und die Stille unter dem Ton, der diese flache viereckige Welt dreidimensional werden läßt ?


Drehli Robnik
Filmwissenschaftler & Filmkritiker, unterrichtet an der Uni Wien; Publikationen zur Geschichte und Phänomenologie des Genrekinos; Disk-Jockey und Entertainer; lebt in Wien-Erdberg
Meistens gefallen mir Filme, die eh den meisten gefallen, und sie
erwischen mich fast immer dort, wo die Masse empfindlich ist; also
auch die Masse, die ich bin, meine Unbelehrbarkeit samt Haut und
Haaren. Die Gründe, einen Film oder Teile davon zu verteidigen,
können allerdings auch ganz andere sein.


Ingeborg Strobl
tätig im Bereich der Bildenden Kunst (Schwerpunkt Installation, Drucksachen)
lebt in Wien
Mögliche Kandidatin für das Prädikat "Passionierter Kinolaie" -
für den Cineasten fehlt mir das Interesse an Namen und Fakten
und der Drang zu Vollständigkeit. Ich erinnere mich an
Stimmungen und die großartige Maßlosigkeit einzelner Szenen -
und an Kinosäle.