2004
Ausstellung
07 - 21 12 2004
shifting positions - multi media installationen
Eröffnung Dienstag 07 12 2004 | 19 00
einleitende Worte: Marina Grzinic
Öffnungszeiten: MO-FR 11 - 17
Tirana map of viewless memories | memoryPROJECTS - Eva Brunner-Szabo/Gert Tschögl
How do like the Philippines? Mind your step! | LAMPALZER/OPPERMANN

Tirana map of viewless memories
von memoryPROJECTS (Eva Brunner-Szabo/Gert Tschögl)
memoryPROJECTS, ein Museum ohne festen Ort und Gebäude, das temporär in den öffentlichen Raum eindringt und sich der klassischen Aufgaben eines Museums - finden/sammeln, erhalten/archivieren, präsentieren/vermitteln - annimmt, untersucht in „Tirana map of viewless memories“ durch künstlerischdokumentarische Eingriffe Erinnerungen an öffentliche Räume.
„Tirana map of viewless memories“ ist in Reaktion auf unseren Besuch im Historischen Nationalmuseum in Tirana im Juni 2004 entstanden. Der zeitgeschichtliche Saal des Nationalmuseums ist dem Gedenken an die mehr als 5000 Opfer gewidmet, die während der kommunistischen Herrschaft nach 1944 ums Leben kamen. Im Museumsshop konnte man uns nur eine Publikation über Tirana anbieten, die 1990, also noch vor dem Ende der Diktatur, veröffentlicht wurde. Als Fremde dieser Stadt und als Suchende nach den abgebildeten Plätzen dieses Fotobandes, konnten wir nur noch den Verlust oder die Veränderungen der Funktionen dieser urbanen Räume feststellen. Und wir begannen Spuren der Geschichte zu suchen, die noch in den Erinnerungen der Menschen und an den öffentlichen Plätzen verblieben sind.
http://www.memoryprojects.at

How do you like the Philippines? Mind your steps!
von Gerda Lampalzer/Manfred Oppermann
Cebu City 30.7.04
In der Fleischmarkthalle strenger Geruch, enge Gänge, ich gehe außen vorbei, begleitet von mit Messern gegen Röhren geschlagenen Geheimcodes. Kampfhähne und geschredderte Eisblöcke, immer wieder Traumwelt. Fisch auf der Schulter. Sortierte Trockenfische, nach Größe und Konservierungsart gestapelt, neben hellgrünem Beauty Palour. „Vorsicht Stufe, mind your steps!“ „Need a manicure, Sir?“ Vorbei am Beauty Parlour „Ariel“. Die Fingernägel sind tatsächlich zu lang.

Cebu City 30.7.04
Immer auf den Boden achten. Die Schritte planen zwischen Steinen, Stufen, Schlammspuren. Aber auch nach oben, Körbe und Blechpfannen in Stirnhöhe. Ein Kartenspiel über mehrere Verkaufsstände hinweg. Hühnerfüßchen und Hühnerherzen vor dampfenden Töpfen. Für wen? Wo ist die Wand zwischen Öffentlichkeit und Privatem? „Crowd & Crisis Mgt.“ habe ich auf einem Schild am Hafen gelesen. Wir haben den Meeresstrand nicht gefunden, obwohl er hier irgendwo sein muss.
(Aus dem Phillippinen-Reisetagebuch, Gerda Lampalzer/Manfred Oppermann)

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13 12 2004 | 17 00 - ca 24 00
Alles Gute. Ein Umgang

Adventwandern mit Hauptbücherei, Podium, Literaturhaus,Medienwerkstatt Wien, Sieben*stern, PROJEKT THEATER STUDIO, Orpheus Trust, mica - music information center austria, Architekturzentrum Wien, Tanzquartier Wien, Dschungel Wien.
Musikalische Begleitung Saxophonquartett Phoen

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Veranstaltungsreihe 28 10 - 8 11 04
Bilder denken | Bilder sehen | Bilder sammeln | Bilder bewahren

Donnerstag 28 10 2004 | 20 00

DER HIMMEL IST NICHT BLAU, ER IST VIOLETT.
Personale: Herwig Turk

Special Guest: Dr. Paulo Pereira

Referenzlose Fotografie ist ein Projekt über die Unmöglichkeit, von einem Bild Bedeutung zu deduzieren. Die Fotografien von Herwig Turk, die auf einem leeren Fenster und den Filterfunktionen eines Computerprogramms basieren, scheinen diesen grundsätzlichen Ansatz mit wissenschaftlicher Präzision zu erfüllen. Diese Bilder wurden künstlich erzeugt um als etwas Bedeutungsvolles aber Unbekanntes zu erscheinen. Sie stellen einen subtilen Versuch dar, die Frage nach der Rechtmäßigkeit und der Position von Macht in den Diskursen, die den Bildern Bedeutung zuweisen, zu erörtern. Aus der Unruhe die Welt verstehen zu wollen, ergibt sich die Notwendigkeit verstehen zu wollen, was wir sehen, welche wiederum die Objekte bis zu dem Grad deformiert, an dem sie uns als eine entfernte Erinnerung erscheinen, die aus unserer Erfahrung abgeleitet werden kann. Man kann sagen, obwohl es vielleicht besser wäre es nicht zu tun, dass die Bilder von H. Turk "nichts" repräsentieren. Oder auch, dass die Bilder "nicht irgend etwas" repräsentieren. Dr. Paulo Pereira (Center of Ophthalmology IBILI - Institute of Biomedical Research in Light and Image, University of Coimbra, Portugal.)

Donnerstag 04 11 2004 | 20 00
Politischer Dokumentarfilm in Österreich ("work in progress")
Moderation: Constantin Wulff (Publizist, Kurator, Filmemacher, von 1997-2003 Co-Leiter der Diagonale in Graz)

Die Frage nach der Ästhetik politischen Kinos ist untrennbar mit Produktionsbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. Anhand zweier dokumentarischer Arbeiten, die gegenwärtig in Österreich im Entstehen sind, soll die Praxis von gesellschaftskritischem Filmschaffen besprochen werden. Zur Diskussion gestellt wird zum einen (als "work in progress") "ARTIKEL 7 - UNSER RECHT", eine filmische Spurensicherung, die der grundsätzlichen Frage nachgeht, was die Auseinandersetzungen rund um die Rechte der slowenischen Minderheit in Kärnten für das demokratische Grundverständnis in Österreich bedeuten. Und zum anderen (ebenfalls als "work in progress") "OPERATION SPRING", ein Dokumentarfilm über die Erprobung neuer Ermittlungsmethoden und Gesetze am Beispiel der seit 1999 laufenden Gerichtsprozesse gegen Schwarzafrikaner, die in Wien als mutmaßliche "Drogendealer" verhaftet wurden. Zum Gespräch gebeten werden die Filmschaffenden Thomas Korschil und Eva Simmler (ARTIKEL 7) sowie Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber (OPERATION SPRING).

Mittwoch 03 11 2004 + Freitag 05 11 2004 | jeweils 20 00
Neu im Verleih

Die Medienwerkstatt Wien betreibt seit ihrer Gründung einen Videoverleih mit unabhängig produzierten Arbeiten aus dem Dokumentar- und Videokunstbereich. Derzeit umfasst dieser Verleih ca. 200 Titel. Im Jahr 2004 sind 10 Künstler-Innen mit neuen Arbeiten in das Verleihprogramm aufgenommen worden. Ebenfalls in diesem Jahr haben wir einen On line-Katalog ins Netz gestellt, in dem alle Arbeiten nach AutorInnen, Titel und Stichworten abgerufen werden können. Die bereitgestellten Stills und Texte zu den Videos sollen eine umfassende Information zu den einzelnen Arbeiten bieten und so auch die Zusammenstellung von Programmen einfach und komfortabel mit Material unterstützen. Der Katalog wird im Jänner 2005 auch als DVD herausgebracht. Anlässlich der Erstpräsentation dieses On line-Kataloges präsentieren ein Programm mit Arbeiten der neu hinzugekommen Autorinnen und Autoren.

Programm 1: Stillstand und Bewegung - 03 11 2004 | 20 00
Sabine Bitter/Helmut Weber Framing Location II 1997, 4:12 min;
Holger Lang Flüchtige Kreuzung 2000, 4:30 min
Doris Schmid surface de l'eau 2003, 4 min
Marie Ruprecht MU - Auf der Suche nach Nichts 2003, 9 min
Barbara Doser don´t piss down my back and tell me it´s raining 2002, 11 min
Petra Egg Grand tour 2003, 55 min

Programm 2: Bewegung und Politik - 05 11 2004 | 20 00

Nabila Irshaid Travel Agency 2001, 7 min
Bernadette Huber Ceský Krumlov - Povoden 2002 . Hochwasser 2002 . Flood 2002 2002, 1:44 min Willkommen in Österreich! # neu regieren 2002, 3:42 min
Martina Tritthart hildebrand/vordernberg 2002, 17 min
Oliver Ressler, Martin Krenn Dienstleistung Fluchthilfe 2001, 51 min

Montag 08 11 2004 | 20 00
Zu klären wäre noch...
Öffentliches Gespräch zum Thema Digitale Archivierung

Kunst - insbesondere Medienkunst wird heute digital verwaltet. Sei es mittels Trägermaterialien wie DVD, CD-Rom, Harddisk, etc., sei es in Form von digitalen Archiven, virtuell oder mit angeschlossener Sammlung. Neben den Vorteilen (Materialfülle, Aktualität, schneller Zugriff) gibt es derzeit noch eine Fülle von Fragen und Problemen zum gesamten Themenkomplex: Digitale Archivierung bzw. Archivierung von Medienkunst überhaupt. Wir haben zu vier uns in diesem Zusammenhang grundlegend erscheinenden Bereichen - Sammlung/Ausstellung, Archivierung/Systematik, Technologie, Rechtliche Fragen - ExpertInnen zur Diskussion eingeladen. In einem moderierten öffentlich Gespräch soll dadurch ein Austausch, eine Möglichkeit zur Information, vielleicht ein Überblick geschaffen werden. Die Gäste sind:

Dr. Sabine Breitwieser - Künstlerische Leitung und Geschäftsführung der Generali Foundation, Wien
Lioba Reddeker - Geschäftsführung Archiv und Datenbank basisarchiv:kunst
Dr. Juliane Alton - Kulturarbeiterin, Sachverständige für Urheberfragen, Dornbirn
DI Werner Haas, Institutsleiter Joanneum Research, Institute of Information Systems & Information Management, Graz

Moderation: Georg Schöllhammer - Chefredakteur der springerin - Hefte für Gegenwartskunst, Wien

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5 x 10
30 01 2004 | 20 00
Bereits zum vierten Mal eröffnet die Medienwerkstatt ihr Jahresprogramm mit 5x10 Minuten Lieblingsfilm/video. Ausgesucht, kommentiert und vorgeführt von unseren Gästen, die in diesen fünf kleinen Überraschungsprogrammen nicht nur eine Sammlung persönlicher Vorlieben präsentieren, sondern auch einen eigenwilligen Querschnitt durch die Kultur der bewegten Bilder.
Die Gäste
Isabella Reicher, Redakteurin des Standard
Michael Stejskal, Geschäftsführer des Filmladens

Manfred Oppermann, Filmemacher
Klub Zwei, Künstlerinnen
Romana Scheffknecht, Videokünstlerin