main site: Ausschnitt: Baum © Elisa Andessner 2013, Foto: Marietta Kobald
SOFERN REAL, Video © Miriam Bajtala 2015
EIN GLAS WASSER FÜR MAYA DEREN © Mara Mattuschka 2015

Visionen der Medienkunst 4
EINE ANDERE WIRKLICHKEIT
ELISA ANDESSNER / MIRIAM BAJTALA / MARA MATTUSCHKA


Eröffnung der Ausstellung
Freitag 17. 04. 2015, 19:00 Uhr
mit einem Vortrag von Martina Kudláček
Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Ausstellungsdauer
18. 04. 2015 - 04. 05. 2015
Öffnungszeiten FR/SA/MO 14:00-18:00 Uhr
Medienwerkstatt Wien, Neubaugasse 40a, 1070 Wien

Finissage mit Filmvorführung
Montag 04. 05. 2015, 19:00 Uhr
Finissage mit einem Screening von In the Mirror of Maya Deren von
Martina Kudláček

FLUSS realisiert gemeinsam mit der Medienwerkstatt Wien zum vierten Mal ein Ausstellungsprojekt, in dem historische programmatische Ideen die Ausgangsbasis für zeitgenössische künstlerische Haltungen bilden. Die Leitfigur für die aktuelle Ausgabe der Projektreihe Visionen der Medienkunst ist MAYA DEREN. Ihre enigmatische Filmsprache, ihre Verknüpfung von Kameraperspektive und -bewegung mit Tanz und Performance und nicht zuletzt ihre Beschäftigung mit dem Ritual deuten bereits auf eine Grenzüberschreitung hin, die in ihre Initiation in die religiösen Praktiken des haitianischen Vodoo mündete. Dem Werk von Maya Deren werden ausgewählte Arbeiten von drei zeitgenössischen Künstlerinnen gegenübergestellt, die ebenfalls die Grenzen zwischen Kunst, Ritual und Realität ausloten: Mara Mattuschka, Miriam Bajtala und Elisa Andessner. Ein Vortrag und der Film In the Mirror of Maya Deren von Martina Kudláček ergänzen das Projekt.

Roulette, Farbfotografie/Diasec © Elisa Andessner 2014
Elisa Andessner
Geboren 1983 in Leoben, lebt und arbeitet in Linz. Studierte Experimentelle Visuelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz, Diplom 2009
Elisa Andessner arbeitet in verschiedenen künstlerischen Sparten wie Fotografie, Grafik, Videokunst und Performance. In ihren Arbeiten versucht sie, Realität zu hinterfragen, zu verzerren und ihr unterschiedliche Blickwinkel zu geben. Ausgangspunkt und Basis ist immer der eigene Körper, der als performatives Element die Bildsprache bestimmt. Ihre Arbeiten wurden bereits in Rahmen von Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und in der Schweiz präsentiert. Von 2006 bis 2013 nahm sie an internationalen Performancefestivals und -projekten in Vietnam, Spanien, Indonesien, Polen, Weißrussland, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und der Schweiz teil. Ein weiterer Teil ihrer Arbeit ist die Organisation und Kuratierung von Performancefestivals, -projekten und Ausstellungen.
SOFERN REAL, Video © Miriam Bajtala 2015
Miriam Bajtala
Geboren in Bratislava, lebt und arbeitet in Wien, 1998 - 2002: Akademie der bildenden Künste, Wien, 2012 outstanding artist award für bildende Kunst, 2009 Auslandsatelierstipendium Bmukk Paris, 2008 Staatsstipendium für bildende Kunst, 2004 Auslandsatelierstipendium BKA Rom, 2004 Schindlerstipendium Los Angeles USA, 2002 Auslandsatelierstipendium BKA Krumau Tschechien
SOFERN REAL
Video / HD / 29:30 min
Ausgangspunkt des Videos SOFERN REAL sind Interviews, die ich mit vier SchauspielerInnen über ihre ganz spezielle Profession geführt habe: Sie stellen für Medizinstudierende in "Erstgesprächen" psychisch kranke Menschen dar. Dabei bilden reale Personen den Hintergrund ihrer Reise: Im Video erzählen die Interviewten über ihre Auseinandersetzung mit den fünf portraitierten Menschen, die ganz unterschiedliche Krankheitsbilder aufweisen. Sie erzählen über (un)mögliche Aneignungen sowie über schauspielerische Techniken, in die Körper der Anderen zu finden. Ein leeres Haus und eine Performerin bilden den roten Faden und führen durch die fünf portraitierten Personen. Beide legen sich wie eine narrative Struktur um die Interviews herum. Im "Tarnanzug'" tun sie so, als ob sie dazugehören.
Im Grenzbereich von Dokumentation und Fiktion angesiedelt, bewegen sich die ProtagonistInnen von SOFERN REAL zwischen zeigen, darstellen, erinnern, '"über etwas sprechen'", handeln und sein. Diese Zustände sind nie voneinander abgegrenzt, sodass die ZuschauerInnen jene Bilder, Interviews, Räume, Offstimmen usw., die sie sehen und hören, in spielerischer Manier in ihre eigenen Sprachen mit übersetzen.
EIN GLAS WASSER FÜR MAYA DEREN © Mara Mattuschka 2015
Mara Mattuschka
Geboren 1959 in Sofia, Bulgarien. Studium der Ethnologie und Sprachwissenschaften, Wien. Studium der Malerei bei Maria Lassnig. Malerin, Darstellerin für Film und Theater, Film- und Theaterregisseurin. Zahlreiche Filme. Lebt in Wien.
EIN GLAS WASSER FÜR MAYA DEREN
M.D.1 70x50 Öl/Leinwand 2015, M.D.2 40x60 Öl/Leinwand 2015, M .D.3 40x60 Öl/Leinwand 2015, M.D. Objekt
Farbe vermittelt Information. Trotzdem fehlt mir nichts beim Schwarz-Weiß-Film. Ist es so, weil im Schwarz-Weiß Farbe ist? Sieht man Farben im Schwarz-Weiß? Durch das Schwarz-Weiß? Hinterm Schwarz-Weiß? Trotz des Schwarz-Weiß? Projiziert man die fehlenden Farben darauf? Koloriert man im Kopf? Ich habe Schwarz-Weiß-Fotos gemalt. Nicht abgemalt – ich habe sie als Objekte eines Stilllebens gemalt. Ich habe versucht, die Farben, die mir das Schwarz-Weiß der Fotos vermitteln, mit zu malen. Es waren Stills aus Filmen von Maya Deren. Ein Glas Wasser diente mir dabei als Linse. Die Idee dazu stammt von ihr. Farben sind auch dort, wo sie nicht sind.
Ausstellung im Rahmen von Destination Wien 2015 EXTENDED